Das sollten Tuner rund um die Bremsanlage wissen:
Ein Bremssystem muss als geschlossenes hydraulisches System verstanden werden. Der Hauptbremszylinder verteilt die erzeugte Bremskraft über die Bremsflüssigkeit auf die vier Räder; getrennt über Kreuz vorne links/hinten rechts und vorne rechts/hinten links. Das hat den Vorteil, dass bei Ausfall eines Bremskreises der zweite Bremskreis noch arbeitet – die sogenannte Zweikreisbremsanlage.
Umrüstung
Soll eine höhere Bremskraft erzielt werden, empfiehlt sich die Umrüstung eines Hauptbremszylinders mit größerem Durchmesser. Durch vergrößerte Bremssättel und Bremsscheiben wird eine größere Bremsverzögerung erzielt und die entstehende Wärme besser abgeführt. Ideal sind dafür einteilige gelochte, geschlitzte oder sogar innenbelüftete Bremsscheiben, die mit verschiedenen Bremssätteln - 2 oder 4 Kolben mit unterschiedlichen Durchmessern - kombiniert werden können.
Optisch interessant sind die unterschiedlichen Farben der Sättel, die es unter anderem in Rot, Gold und Silber gibt. Ergänzend zum Umbau können noch Stahl ummantelte Bremsleitungen verwendet werden. Es muss darauf geachtet werden, dass die umgerüsteten Aggregate mit ABS, Traktionskontrolle und anderen Bauteilen der Serienbremsanlage kompatibel sind und TÜV-Gutachten oder ABE´s vorliegen.
Gesetzliche Grundlagen
Der Umbau sollte mit Erstellung eines Kostenvoranschlags (inklusive TÜV-Abnahme) von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Da jede Änderung an der Bremsanlage von einem Sachverständigen beim TÜV begutachtet und genehmigt werden muss, ist peinlich genau auf mitgelieferte Gutachten und den Verwendungsbereich zu achten. Wenn allerdings mehrere Komponenten der Bremsanlage verändert wurden, gelten unter Umständen die vorgelegten Freigaben nicht mehr, weil die einzelnen Bauteile voneinander abhängen.
Tipp
Grundsätzlich lohnt sich ein aufwendiger Bremsenumbau nur wenn beispielsweise die ohnehin schon starke vorhandene Motorleistung noch einmal über Chip-Tuning gesteigert wurde und die Bremskraft eventuell nicht mehr ausreicht. Es sollte bedacht werden, dass sich zu dem eventuell satten Anschaffungspreis noch die Montage und eine aufwendige TÜV-Überprüfung addiert.